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Der Visaton Breitbänder FRS8M ist prädestiniert für Bass-Reflex-Gehäuse von 2.4 – 3.2 Liter. Je nach Vorwiderstand sagt BOXSIM (freie Simulations-Software). Hoffendlich langt eine preiswerte Luftspule – falls ein Sperrkreis ausreicht. Das war meine Sorge, weil der kleine Racker doch einen merklichen Hochtonanstieg hat.
 
Donnerstag-Nachmittag: das Gehäuse wird aus Resten (12mm MDF, 5mm Hartfaserplatte) zusammen gekloppt. Dabei wurde auf einzelne Kammern verzichtet. Es hat wegen der verwendeten Reste nur ca. 4.4 Netto-Liter. Die Box wird mit einem DN50 Abflussrohr von ca. 100mm Länge als Bassreflex-Kanal bestückt.
 
Freitag-Nachmittag: erstmal mit niederfrequenten Sinustönen ein wenig einspielen. Dann im ersten Hörtest mit 80Hz – schafft die Box mit Bravour - 60Hz hört man noch - bei 50Hz geht nix mehr. Nun folgte Musik über einen parametrischen Equalizer aus dem PC. Das war mit nur einem Band ein wenig unbefriedigend. Danach wurden fliegend passive Sperrkreise ausprobiert. Schon nach 10 Versuchen stellte sich ein stabiles Klangbild ein. In der Simulation mit BOXSIM sah es aber sehr dürftig aus. Ich entschied dann eine irgendwie 30Grad Messung mit Demo-Programmen und 3€ Messmikrofon durchzuführen. Bis 300Hz wurde eine Simulation adaptiert und dann nur der Frequenzgang in BOXSIM importiert (siehe Bild). Nun konnte man den Baffle-Step erkennen, wohlgemerkt alles irgendwie. Der Hochtonabfall über 10kHz müsste auch grösser ausfallen – aber das Mikrofon ist garantiert nicht kalibriert. Der Weichenoptimierer (STRG+O) von BOXSIM änderte nun die Spule auf 1mH, den Kondensator auf 4.7uF und beließ den Widerstand, zu meiner grossen Freude, bei gewaltigen 15Ohm - das wars. Um das Ganze mobil zu machen wurde der einfachste und preiswerteste Digital-Verstärker mit Gehäuse und Batteriefach oben auf der Box mit Gummibändern befestigt und ein Tragegurt montiert. Nun ist das Ding weg und erfreut sich überall ( in der Stadt – am Elbstrand – bei der Bahnfahrt – anspruchsvoller Baubeschallung ) grosser Beliebtheit!
Noch mal kurz zum Sound: "Marla Glen - The Cost Of Freedom" von der Manger Test-CD schafft die Box, auf dem Boden stehend und leicht angewinkelt, problemlos völlig schlackenfrei! Ein Umschalten auf die Tang-Band 3W871-A Boxen funktioniert tatsächlich ohne gehörphysologische Artefakte - es klingt einfach nur anders! Natürlich ist die Ratz-Fatz-Boom-Box der GHP-Version der Tang-Band-Boxen mit 0.8Liter Gehäuse im Bass überlegen.
   

frequenzgang_30grad_ungueltig

sperrkreis_aus_resten